Tiergestützte Therapie

Tiergestützte Therapie mit Hunden

Begriffserklärung AAA und AAT

In den 90er Jahren etablierten sich immer mehr Standards und Richtlinien zum Einsatz von Tieren. Besonders die Delta Society tat sich hervor– eine Organisation die 1977 in Portland/Oregon gegründet wurde. Ihr Ziel ist es,die Qualität der Beziehung zwischen Tierhaltern, Tieren und Pflegepersonen zu erforschen. Diese Organisation legte die Rolle der Tiere in therapeutischen Programmen fest. Unterschieden wurde danach, ob die Tiere zur Unterhaltung bzw. zum Wohl der Allgemeinbevölkerung eingesetzt wurden oder dazu, bei einem bestimmten Menschen eine vorher beschriebene Wirkung zu erzielen.Die Delta Society gelangte zufolgenden Definitionen:Programme, bei denen Menschen Von Tieren und deren Haltern bzw. Tierführern besucht werden,zählt man zu den AAA. Die Aktivität ist nicht auf eine bestimmte Person ausgerichtet und kann beliebig oft wiederholt werden. Es ist nicht notwendig, vor jedem Besuch Ziele festzulegen, die erreicht werden sollen, und es werden auch keine genauen Aufzeichnungen über den Verlauf des Besuches gemacht. Die Gestaltung der Zusammen-künfte er gibt sich spontan und die Besuchszeit variiert.Bei der AAT werden im Vorfeld für jeden Einzelnen genaue Zielsetzungen ausgearbeitet. Fortschritte werden gemessen .

Unterscheidungsmerkmale zwischen AAT und AAA

Es erscheint oft schwer, AAT und AAA auseinander zuhalten. Es gibt jedoch drei Kriterien, sie zu unterscheiden.Dabei ist es durchaus möglich, dass Animal-assisted-activities eines oder zwei der Kriterien erfüllen, Animal–assisted-therapy aber muss alle drei Merkmale erfüllen:AAT ist einnormaler Bestandteil der Arbeit eines professionellen Arztes,Therapeuten, Lehrers , Sozialarbeiters,Krankenpflegers usw. Das Tier muss in die Ausübung der beruflichen Tätigkeit mit einbezogen sein. AAT ist immer auf Ziele ausgerichtet, die erreicht werden sollen. Diese müssen im Vorfeld festgelegt und definiert werden. Aktivität und Fortschritte während einer AAT Sitzung werden genau dokumentiert.In deutschsprachigen Veröffentlichungen gebraucht man analog zu AAT und AAA die Bezeichnung „tiergestützte Aktivitäten“ bzw. „ tiergestützte Therapie“.

Wirkung von Tieren auf Menschen allgemein

  • Es erlaubt Körperkontakt
  • es lenkt ab
  • es spricht und versteht ohne Worte
  • es regt die Erinnerung an
  • es ermuntert zu körperlicher und geistiger Aktivität
  • es sucht und schenkt Liebe
  • es stößt keinen Menschen zurück
  • es weiß nichts von Krankheit und benimmt sich infolge dessen normal
  • es weist den Patienten in Grenzen, wenn es schlecht behandelt wird
  • es stärkt das Selbstwertgefühl
  • es durchbricht den Teufelskreis einer erlernten und immer weiter verstärkten Hilflosigkeit beim Patienten
  • es verbessert auf diese Weise das therapeutische Klima und Umfeld
  • Der körperliche Kontakt mit dem Tier löst Verhärtungen, angstfreie Zärtlichkeit
  • öffnet  den Weg zu psychischer Sensibilität
  • Tiere wollen umworben werden
  • Sie biedern sich nicht an wie so manch anderer, um so stärker wirkt die Erfahrung gewonnener Zuneigung
  • Tiere vermitteln Verantwortungsgefühl gegenüber schwächeren Wesen
  • Tiere vermitteln viele Erfolgserlebnisse (des Könnens, des Gefolgschaftsfindens, des Beneidens werden)
  • Das Tier ist geduldig und erzieht zur Geduld
  • Das Tier sendet keine Signale der Ablehnung aus

Lehrer, Helfer und Betreuer werden von schwer erziehbaren und verhaltensauffälligen Kindern ambivalent erfahren, einerseits übertragen sie Ihren Hass auf ihre bisherige Umwelt auf diese neuen Autoritäten, andererseits idealisieren sie ihre Lehrer und werben um ihre Liebe. Ständig warten sie auf Signale, die ihnen zeigen sollen, was die Erwachsenen von ihnen halten. Tiere wissen nichts von dieser prekären Situation und können hierbei lehrreich sein. Die Möglichkeit, dass diese Umstände und andere mehrtherapeutisch genutzt werden können wird heute mehr erkannt, dabei muss man immer darauf achten, in welcher Verfassungist mein Tier heute, kann ich es zum Einsatz bringen,wenn ich einbestimmtes therapeutisches Zielverfolge oder lasse ich es heute lieber sein, weil das Tier z.B. gestresst ist, es müde ist oder lustlos wirkt.Vor allem junge Tiere werden durch ungewohnte Geräusche und fremde Menschen in Aufregung versetzt.

Bereiche in denen meine Hunde in der Praxis zum Einsatz kommen

  • Förderung im sozial– emotionalen Bereich
  • Aufbau von Vertrauen- Aufbau von Selbstwertgefühlen
  • Eingestehen und Überwinden von Ängsten
  • Aufbauen von Verantwortungsbewusstsein
  • Entwickeln und fördern kooperativen Verhaltens                                                      
  •  Förderung im senso-motorischen  Bereich    
  • Gleichgewichtsbeherschung    
  • Körperbewusstsein   
  • Körperimago    
  • Körperschema    
  • Körperbegriff    
  • Raumlageorientierung    
  • Gesamtkörperkoordination    
  • Wahrnehmung visuell und auditiv    
  • taktil-propriozeptiven Bereich     
  • olfaktorisch
  • Förderung im kognitiven Bereich, bzw. in der Kommunikation
  • Sprachverständnis
  • Sprechbereitschaft
  • Sprachfähigkeit
  • Begriffsbildung
  • Förderung der  Merkfähigkeit
  • Entwickeln von Lern–und Leistungsbereitschaft
  • Aufbau und Verbessern der Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit 
  • Entwickeln von Durchhaltevermögen